Episode II
Där Ferdinant Inderecken hockt also in schiinum Zimmer und gläubt teif und fescht, mit dum richtigu Orakel vo Delphi in privilegierter Zweisamkeit z`sii.
D`s Computer-Programm Delphi isch äs Wäsu, wa durch gsammluti Datusätz där nutzundu Person än Reis in d`Verganguheit bietut. Alls was d`s Orakel brüücht sind d`Antwortä uf d`W-Fragä.
Wo isch wichtig. Das weiss där Ferdinant ganz sicher; än Waguplatz am Rand vom Pfyywald.
Wiälang müäss eu agigä cho. Där Ferdinant schriibt: 1865
Warum: Purs Inträssi. Fär di Gschicht vo wem: Fär d`s Jahr vom Willy Williams. Iner Erschiinig vo was: Als Tüübu.
Di Delphi laht nit lang ufen Antowort lah wartu;
Erschti Station: Zirkus Vomherzen, Silvästär-Vostellig, dritti Reihu, Platz am Üsgang.
Kühm heders gläsu, ziäht`s du Ferdinant inu Bildschirm, är täucht i, in di Pixel, fleigt durch d`Wolkä und ärkennt schich sälbsch wider als Tüübu.
Är folgt schiinu Artgenossu im Sturzflug ins Rhonetal, de ganz teif dur du Illgrabu richitg Südu und de, nach mu steilu Stiigmanöver uf lings zunemu Rummlplatz.
Z`sämmu mit du andru Tüübä läuftär gurrunt unneru Sitza bis zär drittu Reihu, wa zwischu zwei zerschlissnu Hosubei än Hampflutu Popcorn anu Bodu kiit chummunt.
Där Ferdinant und schiini Bigleiter piggunt euphorisch d`Cherner vom Bodu. Där Typ, wa da hockt, in änumu ämbrichummunu Smoking, Är isch zwar rasiert, aber ubernächtigt, und är heisst: Wilhelm Inderecken, aber dmeischtu nennunt nu eifach Willy Williams. Är gilt, bidu wenigu wa nu kennunt, als legendärä Falschspilär und berüchtigts Schlitzohr.
Das stimmt eu. Är zelt Chartä, ziäht Ass üsm Erml, isch scho mit namhaftu Schönheitä heim, vor allum, wiler uber sonderbari Talänt verfiägt.
Är het di Tüübä scho bim Ifleigu bemerkt und probiert siit Jahru diplomatischi Beziähigä zu irnu Stämm üf z’bauu. Glehrt heder alls vom «Zäuberer», wa hinnerum Vorhang gwundrig üsagüggslut. Aber är fühlt schich nit ganz wohl in schiiner Hüüt.
Wil hiitu isch schiini Prüfig.
Är isch där Zäuberlehrling und müäss jetz dum Publikum (mit Chind) bewiesu, dasser mit där Realität chat spilu, dasser chat unmeglichs darstellu und d`Fiärig vom Bewusstsii sorgfälltig und wohlwollend uber di Bühnu bringt.
Där Applaus begrabt d`Meglichkeit nu länger unbeteiligt uf där Bank z`hocku und so zwingt schich där Willy Williams uf di Bühnu.
Schiinä bescht Kolleg, där Giigär üs Siders, begleitut schiis Üfträtu, untermalt vo Tuba und Schlagziig.
Forna acho, vor du Liit, fahdär a.
D`Müsig värstummt, nur än Trummlwirbl besteit.
Är nimmt äs Deck Chartä und laht sus vo einer Hand ind andra lah sausu, ganz riewig, aber inemu wohltüändu Fluss. D`Chartä fleigund vo rächts nach linggs, in Begu und in Liniä biser ds Deck packt und sus dum erchlipftu Publikum entgägu haltut. Di Bläch vom Schlagziig verabschiidund d`müsikalisch Begleitig und hinnerlehnt än konzentrierti Üfmerksamkeit.
«Wärts Publikum. Ich bi där Zäuberlehrling Inderecken und ich haltuchä hiemit d`s Schicksal als Spilziig hi. Äs stellt schich nur d`Frag inu Rüüm; Welldär`s wissu?
Welldärsus erfahru, welldär chä derfa uberzüügu, dass Vernunft ällei nit alls chat erkleru? Welldär än Isicht uber äs Ereigniss in eiwum Läbu, wa chä wiiterbringt, ufum Wägg zär völligu Üflesig…»
D`s Publikum isch agspannt. Sumi buh-unt, andri lachund, aber beides erlischt gschnäll.
Plötzlich steit än dunkli Gstalt üsm Publikum üf und erchlipft darmit alli Sitzundu. Langsam trittsch üser Reihu und entlang vom Korridor zum Ring.
Äs isch einä vonu jungu Andenschaufeln, än Räuber üsm Pfyywald. Alli erchlipfund numal, und umchlammrund iru Liäbschtu, wil där Andenschaufeln schiini Pistolu zückt.
(Fortsetzung folgt…)