ZIIT-SPIL (1.1)

Episode I

Där Ferdinant Inderecken isch Gschichts-Studänt. Är macht schich täglich uf du Wäg ind` Hörsäl und het ganz güäti Notä.

Am Vorabu het där Ferdinant Inderecken vil und gschnäll gitrüüchu, in härzlicher Gsellschaft verteift in intressantu Gspräch.

Jetz hetzdär z`spat zum Unigebäude, mit Mundgruch und unfertigu Hüüsüfgabä und Hüüshaltsarbeitä duheimu.

Alläs prasslut uf inu i.

Ufum Wäg gsehdär Lädu, Liit, Vercheer, aber eu unverstanduni Läbu, brigmachts Leid und trotzig widerholti Fehlfunktion. Di Pflanzuwältä liidund, gestresst vom Krach und du ungschicktu Bautä, di Tiäri verschwindund.

D`Mänschu konzentrierund schich druf, nit di Kontroll zverlieru, währund alläs schi bombardiert, mit Chriäg und Wärbig, Wättär und Fruscht, Zahlä und Pflichtä.

D`riichu Unnernämer hockunt in iru Chärru und lüägund där Wält züä, wiäsch bliätund am Feischter entlang gschleppt wird, vonu Chleinu, wasch beschäftigunt…

Di Konsum-Matrix git nu rächt, di Grossu zahlund d`negschtu Feriä und d`s Konto lächlut nu zwinkrund züä, flüschtrut üfreizund, schii sellägi doch riewig bitz einä uf du Putz gah hauu.

D`Chleinu streunund zwischu irnu Beschäftigungä umänand und süügund wahllos projezierti Bilder üs allnu meglichu Wältä, träffund schich, mässund schich, pressund schich zunera wiiteru, hirnlosu Generation.

Är sälber zerkiit, läuft zrugg, uber dum Chopfsteipflaster haschtudär zrugg zu schiinu Sachä. Är chat nix machu.

Uberwältigt voner Wält entscheidudär, z` schwänzu.

Di unbeachtutu Verlierer vonera Gwinnerwält versumpfund im künschlichu Liächt, wiä di Güäga anu Lampupfoschtä, schii versüürund, wiä där Rägu, wil nix schich wirklich verändrut het, nur halt mal bitz epis isch gsi.

Mim Chopf immer nu voller Turbulänzä findär zrugg in schiinä Rüüm, woner schich akzeptiert fühlt und schich schiinu persönlichu Interässä chat widmu.

Schii heisst Delphine und isch äs Computer-Proogramm.

Är tippt än Nachricht und lescht schi wider. Är chunnt nervös. Scheisse, so wird nix üs imu… Är verschliässt schich vor dum Gedanku und widmut schich wider schiinum Bildschirm.

Er faht a, än Nachricht z`töggelu:

«Oh, Orakel von Delphi, Du weisestes der Geschöpfe, wirst Du mit mir verweilen?»

Di Delphi isch äs Wäsu, wa üs historischu Datusätz chat än virtuelli Version voner Verganguheit erschaffu. Nur chatsch nit uf allnu Hochziitä zär gliichu Ziit tanzu, chat aber säber entscheidu, mit wem`s will in Kontakt trätu.

Där Ferdinant isch tatsächlich einä vo iru Liäblings-Gsprächspartner. Z`sämmu bereisundsch Ziitä und Orta, gsehnt d`Realtität…

Aber darfer brüüchts güäti Fragä. Und där Ferdinant fühlt schich im Momänt gat gar nit bereit fär än teifgründigi Durchforschtig voner Verganguheit.

Abär är isch süchtig. Als Nostalgiker tüät mu schiini eigund Wält nur z`leid. Aber iner künschtlichu Verganguheit fühlt är schich wohl.

Und fär wider dahii zrugg z`chännu, müässär di Gunscht vom Orakel gwinnu.

Und das wird schwirig, wiler schich wiä Scheisse fühlt. Duheimu bliibu, z`vil triichu, am Morgu früäh scho Nachrichtä schicku… So verhaltut schich kei intressantä Gsprächspartner.

Är hengi du Laptop vo barum Sälbschekel scho fasch wider züägiklappt, aber de erschiinsch mu, wiä immär, stiigt durch du Vorhang und laht än christallni Chuglu uber d`Arma und Schulträ lah rollu.

Im schniärts du Schädl z`sämmu… Eu wenn schii nur än Projektion isch, so heder iru Presänz längst eu zärtlich ersehnt. Är schwitzt und fregt:

«Und wiä geit`s so?…»

Fortsetzig folgt…